Griechische Jahrmärkte - die emboriki panigyria - sind keine Oktoberfeste oder Freimärkte wie in München oder Bremen. Das Einkaufen und das Leute treffen stehen hier immer noch im Vordergrund. Die ganze Region strömt zusammen, um zu shoppen, zu essen und zu trinken, vielleicht auch zu feiern. Karussells und Riesenräder sind nur Randerscheinungen. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 sind sie fast alle ausgefallen - doch wenn sie 2022 hoffentlich wieder stattfinden, sollten sie unbedingt in die Planung einer Festlands- oder Peloponnes-Rundreise einbezogen werden.
Griechenlands größte Jahrmärkte sind immer an den Patronatstag eines/einer Heiligen gebunden. Um diesen Tag herum dauern sie meist eine Woche lang und ziehen viel Volk aus der weiten Umgebung an. Nichts ist hier für Touristen aufbereitet. Griechisches Kunsthandwerk ist eher selten zu finden, hingegen viel Billigware aus Asien und sogar der Türkei. Textilien, Schuhe, Küchengerätschaften, Werkzeuge und Spielzeug sind zentrale Warengruppen. Urgriechisch ist die Atmosphäre. An zahlreichen Buden wird gegrillt und gebacken, überall sitzen Gruppen und vergnügen sich bestens. Abends werden auch schon mal Instrumente hervorgeholt, wird gesungen und getanzt. Näher ans griechische Volksleben alten Stils als bei >emboriki panigyria< kommt man kaum anderswo.
Alle Fotos hier stammen aus Argos Orestiko bei Kastoria in West-Makedonien, wo dieser Jahrmarkt um den 20. September herum gefeiert wird (und auch 2021 gefeiert werden soll). Ähnlich große Kirchweihfeste werden in Agios Mamas auf der Chalkidiki (um den 1.9., 2020 und 2021 abgesagt), in Mystras auf dem Peloponnes (um den 1. August) und in Episkopi Tegeas bei Tripoli in Arkadien auf dem Peloponnes (um den 15. August) begangen. Die beiden Panygiria auf dem Peloponnes fielen 2020 und 2021 leider wegen Corona auch aus.
"Wenn du nichts isst, hungern wir beide"
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qeNtfPNC (Sonntag, 18 September 2022 04:26)
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