Moin, ich bin vom 29. September bis zum 13. November in Souda/Plakias gewesen.
Nach Plakias komme ich regelmäßig seit 2014 in der Vor- oder Nachsaison. Entweder direkt in Plakias, Damnoni/Plakias oder Souda/Plakias. Dieses Jahr bin ich im April 2 Wochen in Souda/Plakias und vom 29. September bis zum 13. November in Souda/Plakias gewesen.
Die ersten Tage (Ende September und Anfang Oktober) war das Wetter an der Südküste noch ein wenig holperig, viel Wind und gelegentlich hat es geregnet. Dann bis zum 12. November durchgehend gutes Wetter und windstill.
Gegenüber dem April habe ich keine großen Veränderungen in Plakias wahrgenommen. Die neue „Promenade“ ist fast fertig gewesen. Am 1. November gingen die Arbeiten weiter.
Es wird natürlich weiterhin gebaut, am Ortsausgang hinter dem Supermarkt auf der linken Seite, am Paligremnos Beach und auch zwischen Souda und Selia.
2005 versuchte ein privater Hotelinvestor auf den Gonatas Klippen (dem Wahrzeichen von Plakisa) am Paligremnos Beach, eine Hotelanlage zu bauen. Dieses Vorhaben wurde zum Glück durch Proteste verhindert.
Ende Oktober hat leider der kleine Bioladen/Gemüseladen in der Seitengasse zu gemacht. Schade, hier hab ich immer gerne eingekauft.
Im Mühlental von Plakias gibt es die alte Höhlenkirche bei der Wassermühle des Chatsis nicht mehr, die wurde durch einen Steinschlag schwer beschädigt und durch eine neue Kirche ersetzt.
Das Gelände und die Gebäude der Klostermühle Tzambetis werden restauriert und neue Gebäude gebaut. Hier entstehen Unterkünfte in rustikalen Steinhäusern und eine Taverne mit den Namen „Manelis Mills Estate“.
Livemusik gab es regelmäßig im Café Armyriki, Gorgona, in der Taverne Seaside, Taverne Sifis und in der Taverne Galini in Souda/Plakias.
Die Strände (Souda, Paligremnos und Damnoni) waren im Vergleich zum letzten Jahr viel mehr mit Schirmen/Sonnenliegen zugepflastert.
Es war schön zu sehen, wie die ersten Schirme Ende Oktober wieder abgebaut wurden. Nun waren die Strände wieder schön für das Auge.
Die Preise betrugen in Souda 4€-6€ am Paligremnos Beach 6€-10€, am Damnoni Beach auch 10€. Am Ammoudaki Beach 10€ und auf den Terrassen 20€ (!), Skinaria Beach 8€.
Die Preise in den Supermärkten, Tavernen, Cafés und Bars sind auch angestiegen. Z.B. in der Smerna Bar (wo ich gerne sitze) kostet eine kleine Flasche Radler 3.50€, kein Cocktail unter 10€. In einigen Tavernen in Plakias und Umgebung bekommt man auch kein Wasser mehr zu Begrüßung, ein Grund für mich das Lokal zu meiden.
Die Tavernen und Cafés waren zu jeder Zeit alle sehr gut besucht.
Auch der Preis für Olivenöl ist stark angestiegen. Der Preis für 1Liter betrug zwischen 10€ und 13€. Die Olivenernte ist in Plakias und Umgebung ist mehr oder weniger ausgefallen. Die Bäume waren leer. Ein Bekannter hatte letztes Jahr 3000 Liter geerntet, dieses Jahr 90 Liter. 2024 wird es zu einer Knappheit an Olivenöl auf Kreta (und Global) kommen. Großbrände, glühende Sommerhitze, verheerende Regenfälle – den rund um das Mittelmeer angesiedelten Olivenbauern blieb in diesem Jahr wenig erspart. Der weltgrößte Olivenölproduzent Spanien wird seine Produktion halbieren. Und auch in Italien, Tunesien und Griechenland sieht es düster aus: Halbierung der Ernten und der Ölproduktion, enorme, durch Hitze und Wasser verursachte Schäden in den Plantagen.
Wenn ich nicht am Strand gewesen bin, habe ich Ausflüge und Wanderungen unternommen:
- das Mühlental von Plakias in der Kotsifou Schlucht (Ein Ausflug in das Mühlental von Plakias, mit seinen beeindruckenden alten Wassermühlen ist immer ein Besuch wert.)
http://www.kreta-umweltforum.de/Merkblaetter/326-10.pdf
- um das Kap Kako Mouri, bei Plakias
http://www.kreta-umweltforum.de/Merkblaetter/318-09%20%20-%20Wanderung%20auf%20den%20Spuren%20der%20Piraten%20bei%20Plakias.pdf
- Museum in Asomatos
- Zypressenwald in Agios Ioannis
- Wasserfälle in der Kourtaliotiko Schlucht
- Kloster Kato Moni Preveli (Moni Mega Potamou)
- Museum in Spilli und Wanderung zur Kirche Agio Pnevma (Heiliger Geist)
- Wanderung vom Dorf Kanevenos – Hochland von Lakkoudia – Mariou
- Höhlenkirche Agios Onoufrios (oberhalb von Mariou)
- Frangokastello
- Ag. Marini Beach Strand/Peristeres Strand
- Agia Galini
- Kommos Strand und Pitsidia
- Koules Koredo bei Koxare und die Dörfer Atsipades und Katsogrida
- Karantale Schlucht zwischen den Dörfern Agios Ioannis und Saitoures
- Kambos Hochebene, oberhalb von Sellia
- Wanderung in den Bergen oberhalb von Sellia
Wanderbericht: https://plakias-finikas.net/wandern-im-wilden-finikas/
- Mykenisches Fürstentum in Orné (am östlichen Ausläufer vom Kedros)
https://plakias-finikas.net/archaeologische-funde-zum-mykenischen-fuestentum-in-orne/
Wanderungen: Entdecke Plakias & Spili... zu Fuß: https://de.discoveronfoot.com/unsere-buecher/entdecke-plakias-spili-zu-fuss
Ende Oktober haben dann auch nach und nach die ersten Tavernen, Supermärkte und Boutiquen/Souvenirläden geschlossen. Am 14. November hat dann auch der Bäcker zugemacht, er hatte 7 Monate jeden Tag geöffnet.
Anfang November hatten dann die meisten Tavernen und Geschäfte in Plakias und Umgebung die Saison beendet. Auch die Touristen waren (fast alle) weg. Jetzt sah man wieder mehr Einheimische und einige Residenten. Es gab auch noch ein paar Wohnmobile.
Ich habe vor allem die erste Hälfte vom November sehr genossen. Die Ruhe und Stimmung die einkehrte, keine Touristen mehr, die Strände wieder naturbelassen, die Sonnenschirme und Sonnenliegen abgebaut und kaum Menschen an den Stränden. Dies war nun wieder „mein“ Kreta…
Kommentar schreiben
OndaOnda (Donnerstag, 04 April 2024 16:35)
Danke für die jahreszeitliche Beschreibung. Ist ja wirklich nicht einfach wenn frau/man in GR wie früher naturbelassene Strände, kleine Siedlungen, Fischerdörfer, erleben möchte. Die Vor- und Nachsaison habe ich schon immer bevorzugt, das waren immer die schönsten Momente. Aber nun scheint das wirklich die Lösung zu sein. Wir sollten eine Art Kult daraus machen, und die griechischen GastgeberInnen darauf hinweisen, dass "keine Strandliegen" nicht etwa "kein Verdienst" für sie bedeuten müssen, sondern bestimmte Gäste überhaupt erst kommen lassen. Unter dem Motto: "Naturbelassene Saison" bleibt vielleicht der eine oder andere Bäcker/Minimarkt, die eine oder andere Taverne, Ouzeri, noch geöffnet, und wir treffen uns da unter Gleichgesinnten.